Freitag, 19. Februar 2016

Betrachtungen zum Umstieg Full HD zu UHD (4K)



Da haben wir uns nun eine neue UHD Handycam gekauft. Doch müssen wir deshalb auch gleich das ganze bisherige Equipment tauschen und auch in diesem Format unsere Projekte erstellen? Dieser Frage wollen wir hier einmal auf den Grund gehen.

Wenn wir nun ein reines UHD Projekt erstellen wollen, so brauchen wir außerdem einen leistungsstarken Rechner (I7 Quadcore ca. 3,5 Ghz) mit entsprechender Grafikkarte (mind. 4 GB Ram) und einen Monitor der die hohe Auflösung mit mindestens 60 Hertz wiedergeben kann, verbunden per Display Port 1.2 oder HDMI 2.0. Auch entsprechend große Festplatten werden benötigt. Eine Stunde in UHD in 50p mit 150 MB/s haben einen Platzbedarf von 64 GB.

Zu überlegen ist auch, wo und in welchem Format wir den Film präsentieren möchten. Ein Stick ist bei der Wiedergabe zu langsam und eine entsprechende BluRay-UHD bzw. Brenner-Laufwerk gibt es auch noch nicht.

Ich habe mir nun folgendes überlegt:
Wenn ich nur mit einer UHD Kamera ein Projekt drehen kann, so drehe ich auch in diesem Format. Allerdings sollte die Kamera dann auch 50 Bilder in der Sekunde aufnehmen. Am Schnittplatz archiviere ich dann meine hochauflösenden Szenen auf entsprechende Festplatten.

Solange wir noch keinen entsprechenden Monitor und Grafikkarte haben, müssen wir entscheiden, ob wir ein UHD Projekt als Proxy Verarbeitung erstellen können. Manche Schnittprogramme bieten diese Möglichkeit an. Dabei bearbeiten wir den Film in einer niedrigeren Auflösung, also beispielsweise in Full HD. Das Schnittsystem merkt sich alles was wir tun und rendert später die UHD Dateien nach diesen Vorgaben. Nachteil dabei, wir sehen natürlich nicht die Originalauflösung.

Oder wir erstellen nur - wie bisher - ein Full HD Projekt. Zu beachten ist dabei aber, dass die Framerate der Aufnahme beim Import natürlich nicht geändert werden kann. Aus 25p bei der Aufnahme kann also kein echtes 50p werden. Dafür kann das Full HD Projekt wie bisher exportiert werden.

Nun haben die UHD Kameras einen leistungsfähigen Prozessor und Sensor verbaut. Dieser nutzt uns jetzt auch bei „nur“ Full HD Aufnahmen, die wir dann gezielt einstellen und zusätzlich zur UHD Aufnahme drehen können. Dadurch wird der optische mit einem digitalen Bildstabilisator verknüpft. Das Ergebnis ist eine noch ruhigere Freihandaufnahme. Es ist auch möglich ein Digitalzoom zu nutzen. Die Brennweite verdoppelt sich hiermit. Oder wir stellen eine Zeitlupe ein, die entsprechende Aufnahmen auch über einen längeren Zeitraum ermöglichen. Und das alles, ohne dass das Bild beeinträchtigt wird. Diese Funktionen sind im UHD Modus nicht verfügbar.

Zu Berücksichtigen ist auch, ob beim Videodreh nicht noch weitere Kameras, wie eine Actioncam, Koptercam oder auch Smartphone zum Einsatz kommen. Denn auch die müssen ja dann in UHD aufnehmen können.

Derzeit habe ich schon einen guten UHD-Monitor im Auge: 
http://www.viewsoniceurope.com/de/products/lcd/VP2780-4K.php?f_resolution%5B%5D=3840+x+2160#pFeatures

Im März/April  erscheinen neue verbesserte Grafikkarten. Darauf warte ich derzeit noch.

2 Kommentare:

  1. Hallo Holger,
    ich habe die Sony FDR AX 100, die UHD nur in 25p aufnimmt. Ist das Handling mit dem Casablanca 4 Studio Pro auf einer DVD von dir beschrieben (auf FHD herunter scallieren....)? Dazu würde ich gerne mehr erfahren. Viele Grüße Hans-Jürgen

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  2. Hallo Hans-Jürgen,
    nun richtig flüssig läuft es - insbesondere bei schnell bewegten Objekten- nur mit 50p. Filme einfach mal mit 25p an einer viel befahrenen Straße (Autos die schnell und dicht vorbei fahren), importiere die Aufnahmen und schau sie Dir an. Wenn es für dich o.k. ist, kannst du so Deine Projekte erstellen. Andernfalls würde ich in FHD 50p drehen, da wie beschrieben aus 25p kein richtiges 50i oder 50p werden kann. 25p hat auch in einem 50p Projekt die geringere Framerate.
    Beste Grüße Holger

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