Mittwoch, 4. Juni 2014

Videofilmen mit dem Quadrokopter - Phantom Vision plus


Als engagierter Videofilmer ist man immer auf der Suche nach neuen Perspektiven. Da liegt es doch nahe, vielleicht mit einem Kopter Luftaufnahmen zu drehen und diese in das Filmprojekt einzubinden. In diesem Beitrag schauen wir uns den  “Quadrokopter Phantom 2 Vision plus“  von DJI an. Außerdem erfahren Sie, was sonst noch beim Kopter-Fliegen zu beachten ist. 


Wenn man noch nie ein Modell geflogen hat, so kann es sinnvoll sein, sogenannte Prop Guards zu montieren, die es als optionales Zubehör gibt. Diese verhindern, dass die Propeller abbrechen, wenn der Kopter bei den ersten Landeversuchen einmal umkippen sollte.
Ebenso sind sie beim Fliegen in Innenräumen sinnvoll.

Dieses ist aber nur erfahrenen Piloten zu empfehlen, da dann die Satelliten-Unterstützung entfällt und ein anderer Flugmodus gewählt werden muss!

Die Abmessungen des Vision Plus betragen damit ca. 50 x 50 Zentimeter. Ca. 1.2 Kg bringt das Fluggerät auf die Waage.

Als Energieversorgung dient ein 5200mAh LiPo Akku. Dieses ist ausbalanciert und hat eine Statusanzeige. Die Flugzeit beträgt damit ca. 20 Minuten.

In meinen ersten Testflügen habe ich festgestellt, dass „sicheres Fliegen" nur bis ca. 16 Minuten gegeben ist. Dann kann sich die Energie sehr schnell verringern.

Da wir ja mit unserer richtigen Handycam mit 50 Bildern pro Sekunde drehen, die Vision Cam aber mit 60 Bildern aufnehmen kann, kommt es beim Zusammenschnitt der Aufnahmen zu einem unschönen ruckeln.
Ich habe deshalb eine weitere Möglichkeit ausgewählt: 25 B/s 50Hz In dieser Einstellung wurden auch die in diesem Beitrag gezeigten Aufnahmen gedreht.

Aufgenommen wird mit 14 Megapixeln in Full HD 1080P auf. Alternativ sind auch Fotos möglich, die im JPEG oder auch RAW-Format abgespeichert werden.

Die Kamera ist an einem neuartigen 3D-Achs Gimbal befestigt. Hiermit werden die Bewegungen des Kopters während des Fluges ausgeglichen, vergleichbar mit dem Einsatz eines Stadycam beim Laufen. Zusätzliche Dämpfer entkoppeln die Kameraeinheit von den Vibrationen des Kopters und gewährleisten ein ruhiges Videobild.

Die Fernsteuerung arbeitet im 5,8 GHz Bereich. An ihr befindet sich ein WiFi Repeater, der im 2,4 GHz Bereich eine Verbindung aufbaut. Mit ihm wird auf auf einem Smartphone oder Tablet das Kamerabild in Echtzeit angezeigt. Dadurch haben wir eine optimale Bildkontrolle.

Bevor wir nun den ersten Flug starten können, muss noch eine APP installiert werden.
Diese ist für IPhones als auch für Android Smartphones erhältlich. Mit ihr nehmen wir die ersten Einstellungen vor. Dazu zählt unter anderem auch die Vorschau-Einstellung der Kamera.

Unter dem Menüpunkt “Camera“ bekommen wir das Livebild angezeigt. Außerdem erhalten wir weitere Informationen, wie die Satellitenanzahl, Akkustand, und ob eine Speicherkarte eingelegt wurde. Auf der linken Seite betätigen wir die “Tilt-Funktion“ der Kamera. Wir können sie um 90 Grad nach unten schwenken. Somit sind auch Kopfüberaufnahmen möglich. Ein Kompass zeigt uns die Flugrichtung des Kopters an. Unterhalb des Videobildes können wir die Höhe und Geschwindigkeit des Vision plus ablesen.

Auf der rechten Seite lösen wir die Videoaufnahme oder die Fotofunktion  aus. Beides gleichzeitig geht derzeit nicht. In den erweiterten Einstellungen werden weitere Videoeinstellungen festgelegt.

Normalerweise könnten wir nun loslegen. Aber vorher haben wir natürlich das englischsprachige Handbuch gelesen ( Deutsch ist als PDF in Vorbereitung) und die Assistenten-Software am PC installiert. Hiermit können wir nun die Firmware aktualisieren und diverse Einstellungen in der Software anpassen.


Wichtig sind nun folgende Dinge bevor wir starten können:
Bevor wir nun direkt mit dem Fliegen beginnen, gibt es einige Dinge, die wir wissen und beachten müssen. Dazu zählt zunächst eine Haftpflichtversicherung für Quadrokopter. Mitversichert werden muss unbedingt  eine private und gewerbliche Nutzung für Foto- und Video-Aufnahmen. Letztere ist nötig, wenn wir Videos oder Fotos beispielsweise im Internet veröffentlichen möchten. Der Versicherungsschutz sollte weltweit, mit Ausnahme der USA / US-Territorien / Kanada bestehen und auch das Fliegen außerhalb von Modellflugplätzen ermöglichen. Die Jahresprämie hierfür beträgt, bei gewerblicher Nutzung, ca. EUR 150,00 p.a.

Dann benötigen wir noch eine allgemeine Aufstiegsgenehmigung. Dafür muss das Fluggerät weniger als 5kg inklusive Nutzlast wiegen und darf über keinen Verbrennungsmotor als Antrieb verfügen. Menschenansammlungen, z.B. bei Volksfesten dürfen nicht überflogen werden. Das gleiche gilt für Katastrophengebiete, Unglücksorte, Industrie- oder militärische Anlagen und Kraftwerken. Innerhalb von naturschutzrechtlichen Schutzgebieten ist die zuständige Naturschutzbehörde vorab zu informieren. Natürlich wird nur auf Sichtweite des Steuerers geflogen und die maximale Aufstiegshöhe von 100 Meter muss eingehalten werden. In der Nähe von Flughäfen gelten weitere Vorschriften. Beantragt wird die Aufstiegsgenehmigung bei der zuständigen Luftfahrtbehörde der Länder. Die Genehmigung kostet zwischen EUR 120,00 und 200,00 für zwei Jahre je Bundesland. Eine weitere Genehmigung für ein anderes Bundesland ist dann aber kostengünstiger.

Eine Genehmigung vom Grundstückseigentümer benötigen wir noch für unseren geplanten Startplatz und gegebenfalls für das zu überfliegende Grundstück. Auf einer öffentlichen Fläche ist das nicht erforderlich. Innerhalb geschlossener Ortschaften sollte man die Polizei oder das Ordnungsamt über unser Vorhaben informieren. So wissen diese Bescheid, wenn sich  Anwohner bei ihnen melden würden.

Den Datenschutz müssen wir ebenfalls einhalten. Wir dürfen nicht in den Bereich der privaten Lebensgestaltung Dritter eindringen, also mal eben schauen, was der Nachbar in seinem Garten so macht. Auch Urheber- und Persönlichkeitsrechte sind zu wahren.

Das alles hört sich zunächst aber alles aufwendiger an, als es schließlich ist.

Nachdem wir am Startpunkt den Kompass kalibriert haben, sind wir “Ready for take off“.
Durch das GPS-System ist der Kopter auch für Flug-Anfänger relativ einfach zu steuern.
Zahlreiche Assistenz-Systeme unterstützen den Piloten. Dazu zählen eine automatische Coming-Home-Funktion und eine automatische Landung wenn die Akkus zu Ende gehen.
Dann geht er aber an der Stelle vertikal runter an der er sich gerade befindet.

Die Originalaufnahmen haben einen sogenannten Fischaugeneffekt, der je nach Kameraneigung und Objekt mehr oder weniger auffällt. Den können wir aber mit der Defisher-Software ohne größere Bildbeeinträchtigungen korrigieren, wenn wir möchten.

Lieferumfang des Kopters:
Fernsteuersender, 14MP Full HD Kamera mit 4GB MicroSD-Karte, 3-Achs Kameragimbal, WiFi Reichweitenverstärker, LiPo-Flugakku 3S 5200mAh, 230V Ladegerät, 2x Propellersatz und diverse Kleinteile als Ersatzteile.
Alternativ gibt es ein Set, das zusätzlich ein zweites Akku zum Sonderpreis enthält.

Der Anschaffungspreis beträgt ca. EUR 1.159,00.


Alle Angaben ohne Gewähr!

Weiterführende Informationen:


Möglichkeit der Haftpflicht-Versicherung für Quadrocopter:
https://www.ssl-id.de/deutsche-modellsport-organisation.de/form_firmenkunden_mit.php

Alles “Rund um den Kopterflug“ mit gleichgesinnten: http://www.kopterforum.de/




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