Freitag, 19. April 2013

Videofilmen mit Graufilter - Vorteile bei der Tiefenschärfe?



Ein neuer Trend bei Camcordern ist unter anderem, dass es keinen zuschaltbaren Graufilter mehr gibt. Ist der einfach nicht mehr erforderlich, oder sieht man trotzdem einen Unterschied im Videobild - bei viel Umgebungslicht? - Und - kann man mit einem Graufilter de Tiefenschärfe auch im Weitwinkelbereich beeinflussen?

Das ist doch eine Frage, die auch sie interessiert, oder?

Die Belichtungsautomatik der Kamera stellt die Belichtungszeit und Blendengröße automatisch ein. Zahlreiche Belichtungsprofile können, je nach Aufnahmesituation, genutzt werden. Hierbei verändert sich dann in der Regel die Belichtungszeit. Sie wird zum Beispiel im Sportmodus verkürzt, um scharfe Bewegungen zu erhalten.

Im sogenannten “Kinolook“ arbeiten wir mit der Tiefenschärfe. Bildwichtige Elemente werden scharf, andere unscharf dargestellt. Mit DSLR Kameras, die mit einem Vollformatsensor ausgestattet sind, erreicht man am einfachsten dieses Ziel.

Auch mit unserer Handycam können wir diesen Look erzeugen. Dazu gehen wir einige Meter vom aufzunehmenden Objekt weg, so dass wir den Telebereich nutzen können.

Je mehr Tele wir einsetzen, umso mehr können wir den Tiefenschärfen-Effekt nutzen.

Doch manchmal müssen wir näher an das Objekt heran, als wir gedacht haben. Den Telebereich können wir nun nicht mehr nutzen. Damit geht aber auch der Bereich der Tiefenschärfe zurück. Nun brauchen wir eine möglichst große Blende. Sie wissen ja, „Desto kleiner die Zahl, desto größer die Blende und desto größer die Blende, desto geringer ist die Tiefenschärfe“.

In unserem Test spielen wir  mit der Belichtungszeit, Blende und Graufilter.

Sehen sie einen Unterschied?

Eine beliebte Handycam sind die Sonys aus der 700ter Serie. Hier ist gar kein richtiger  zuschaltbarer Graufilter verbaut worden. Wir können aber einen externen Graufilter vorschrauben. Um Randabschattungen zu vermeiden, wurde er bei uns größer ausgewählt und wird mit Zwischenringen montiert.

Allerdings ist zusätzlich auch eine neue Sonnenblende erforderlich.

Der Graufilter ist stufenlos einstellbar. Die Lichtdurchlässigkeit also mit nur einem Filter regelbar.

Unser Testergebnis:
Wie zu erwarten ist im Weitwinkelbereich kein Unterschied wahrnehmbar.
Mit einem Graufilter können wir also bei Handycams im Weitwinkelbereich auch keine größere Tiefenschärfe erreichen. Nur mit einem Vollformat-Aufnahme-Sensor ist diese Art der Bildgestaltung realisierbar.

Der Graufilter ist aber dann erforderlich, wenn wir die Belichtungszeit bei viel Licht verlängern wollen. Zum Beispiel bei Wasseraufnahmen (Wasserfall).

Weiterführende Infos:
Gezeigter -stufenlos einstellbarer- Graufilter:


Der Filter ist im Fachhandel für ca. EUR 80,00 erhältlich. 
 
Alle Angaben ohne Gewähr.